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Der Blog
Munich Vibes — Svenja (35)
28. Dezember 2022 | Munich Vibes
Du
Wer bist Du?
Spirit
(Was) glaubst Du? Was gibt Dir Halt?
Ich glaube an das „Prinzip“ eines christlichen Gottes und ich und mein Glauben sind konstant in Bewegung. Mehr an das Prinzip glauben als an den konkreten Gott Vater (und alles, was da so mit ihm kommt) hilft mir enorm, meinen Glauben leben zu können, ohne mich an den für meinen Geschmack und Kenntnisstand manchmal zu engen Formen des Christentums zu sehr zu stören. Ich bin christlich sozialisiert, meine Familie war aber nur einmal im Jahr in der Kirche, an Weihanchten. Aber ich blieb immer in Nähe des Glaubens, weil mich (und ich weiß, das geht nicht jedem so) die Menschen in der Kirche instinktiv angezogen haben. Das waren gute Menschen, mit warmen und herzlichen Augen.
Trotzdem war und ist da auch immer eine Barriere. Die Sprache und der Glauben, wie ich ihn in der Kirche kennenlerne ist mir zu stark, zu konkret, zu absolut. Für mich funktioniert das nicht. Der Rahmen ist mir quasi zu eng, da passe ich nicht rein. Deswegen habe ich es in der Vergangenheit einfach so gehalten, dass ich meine ganz eigenen Beziehung zu einem Gott habe, den ich gar nicht so richtig für mich definiere, außer eben schon ein bisschen: Als das Prinzip der Liebe, des Guten. Und ja, ich kann damit d’accord sein, dass dieses Prinzip auch Jesus inspiriert hat. Durch meinen Mann, der in sehr engem Verhältnis mit der Kirche aufgewachsen ist, bin ich in den letzten Jahren mehr motiviert, mich mit dem Christentum tiefer zu beschäftigen. Ich merke dabei, dass mir oftmals Wissen gefehlt hat, das, was sich für mich eng angefühlt hat, in seiner gesamtchristlichen (aufgeklärten und liberalen) Bedeutung verstehen und einordnen zu können. Mit zunehmendem Wissen fühlt sich auch die bestehende christliche Praxis nicht mehr so eng und unmöglich für mich an. Trotzdem bleibt sie ein fremdes Gewand, das nicht ganz passen mag. Vielleicht muss sie es aber auch gar nicht. Glauben funktioniert vielleicht ohnehin individuell und subjektiv.
Suche
Wonach sehnst Du dich?
Lieblingsorte
in München, an denen du „etwas“ spürst
Die ganze wunderprächtige Isar mit ihren vielfältigen Ufern. Der Flaucher kommt in sommerlicher, familiärer Badehosenmanier daher. Das Lehelufer ist im Herbst mit teilweise einem halben Meter hohen Laubmeeren in bunten Farben majestätisch, romantisch, ja erhaben. Und mir ist es nie zu voll, denn die Menschen, die bunten Münchner*innen, gehören dazu.
Und dann ist da die Innenstadt mit ihr historischen, alten Gebäuden, die von den Errungenschaften der menschlichen Geschichte zeugen. Ich habe Literatur und Geschicht studiert. Ich bin wohl eine Nostalgikerin. Nichts war früher besser, aber die Tatsache, dass unsere Spezies schon so lange existiert und doch neben allem Mist auch so Wunderbares hervorbringt, lässt mich jedes Mal dankbar für das Leben sein.
Church
Was kommt Dir beim Wort „Kirche“ in den Sinn?
Refresh
Wie darf eine „neue“ Kirche für Dich aussehen?
+ Eine Kirche, die cool ist, weil sie Menschen herzlich und unperfekt miteinander vereint.
+ Eine Kirche, die ihre Mitgliedern in ihren Angeboten zu mündigen Christen bildet. Das heißt, sie mit Wissen ausstattet und Fragen ermöglicht, damit ein jeder zu seiner eigenen Glaubenspraxis ermächtigt wird.
+ Eine moderne Kirche, die in ihrem Angebot die Vielfalt der Bürger*innen abdeckt.
+ Eine Kirche auf technisch aktuellem Stand. Mit guter, vielfältiger Musik.
+ Rhetorisch starke und alltagsbezogene Predigten.
+ Coole gemeinsame Unternehmungen.
Eine solche Kirche zieht Menschen an und lädt zum Mitwirken ein. Weil die Mitgliedschaft die eigene Lebensqualität erhöht. Ja, Glauben und Kirche müssen einem schon etwas bringen, Überraschung!
Bewegung
Was/Wen möchtest Du mit uns bewegen?
Ich bin bei Munich Church Refresh, weil ich herausfinden möchte, ob meine Gedanken über die Kirche und Glauben auch von anderen geteilt werden. Und weil ich gerne mit anderen zusammen etwas aufbauen möchte, das für meinen Glauben nicht nur Heimat sondern auch fruchtbarer Boden sein kann.