Munich Vibes — Sarah (36)

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Munich Vibes — Sarah (36)

18. Okto­ber 2022   |   Munich Vibes

Du

Wer bist Du?

Sarah

… kommt aus einem schwä­bi­schen Dorf, wohnt in einer baye­ri­schen Metropole.

… kommt aus einer großen Fami­lie, hat eine klei­ne Familie.

… woll­te Schau­spie­le­rin werden, ist Finanz­ma­the­ma­ti­ke­rin geworden.

… liebt die Wiesn, aber hasst Schlager.

… ist eine deut­sche Frau, war aber in einem frühe­ren Leben ein angel­säch­si­scher Mann 😉

… ist zart besai­tet, liebt aber Game of Thro­nes und True­Crime Podcasts…

… hat nie genug Zeit, aber schaut schon mal eine Staf­fel irgend­ei­ner Serie in ein paar Tagen.

… lieb­äu­gelt mit „progres­si­ver“ Theo­lo­gie, geht aber in eine Freikirche 😉

… zwei­felt gerne, verzwei­felt ungern.

Das Leben ist manch­mal voller Wider­sprü­che – Genau­so wie auch die Liebe, der Glau­be, die Bibel und Gott selbst. Aber diese Span­nun­gen machen das Ganze ja so spannend…

Spirit

(Was) glaubst Du? Was gibt Dir Halt?

Mit Glau­ben meinen wir alles, was für dich die Welt, das Leben zusam­men­hält. Das muss kein Gott sein. Die Antwort kennst nur Du und wir würden uns freu­en, wenn Du sie für uns versuchst in Worte zu fassen.

 

Was ist eigent­lich der Unter­schied zwischen Glau­be und Hoffnung?

 „Es ist aber der Glau­be eine feste Zuver­sicht auf das was man hofft und ein Nicht­zwei­feln an dem was man nicht sieht“ steht an einer Stel­le in der Bibel. Seit eini­ger Zeit, so muss ich zuge­ben, habe ich nach dieser Defi­ni­ti­on wenig Glau­ben. Die feste Zuver­sicht kommt mir immer wieder abhan­den. Der Zwei­fel ist mein steti­ger Beglei­ter. Viel­leicht ist es deshalb mein drit­ter Versuch diese Frage zu beantworten.

Hoff­nung. Ich persön­lich defi­nie­re sie so: Von was wünschst du dir, dass es wahr ist und was hältst du gleich­zei­tig für wahr­schein­lich genug, dass es nicht vergeb­lich oder töricht ist es dir zu wünschen?

Demnach könn­te Hoff­nung viel­leicht weiter bestehen, wenn der Glau­be wackelt. Wenn Momen­te gefühl­ter Gottes­fer­ne in meinem eige­nen Leben und die Wahr­nehm­nung dessen, was auf der Welt passiert diese feste Zuver­sicht erschüt­tert, die der Bibel­vers so tref­fend beschreibt. Warum habe ich trotz­dem Hoff­nung? Warum trotz­dem dranbleiben?

Die Antwort ist – das mag jetzt die einen Augen zum Rollen, die ande­ren zum Leuch­ten brin­gen: Jesus.

In solchen Momen­ten, da komme ich immer wieder zu dem Punkt wie Petrus zu sagen: Wohin sonst soll ich gehen? Das Evan­ge­li­um von Jesus ist trotz­dem das Beste, was ich kenne. Auch wenn (es mir so vorkommt, dass) ich gera­de exis­ten­zi­ell nichts davon erle­be, keinen Trost, keinen Beistand, keinen Frie­den. Was meine ich damit?

Ich wünsche mir, dass es wahr ist. Dass jemand gebo­ren wurde, der anders war. Radi­kal anders. Jemand, der konfron­ta­tiv und zuwei­len provo­ka­tiv war. Leiden­schaft­lich. Auto­ri­täts­kri­tisch. Der uns zu sagt: „nur einer ist Euer Vater und ihr seid alle Geschwis­ter“ und „Nur einer ist Euer Hirte und ihr seid alle Scha­fe“ (frei nach Joh 10 ;-)). Der predig­te: Im König­reich Gottes sind dieje­ni­gen wich­tig und groß, die auf der Welt völlig unter­ge­hen. Die Armen, die Trau­ri­gen, die, die als Frie­dens­stif­ter zwischen den Fron­ten zerquetscht werden, die Hung­ri­gen. Ein Upsi­de-Down Kingdom.

Der aber auch der Meinung war, dass das „Ster­ben“ jedes einzel­nen der einzi­ge Weg hin zu diesem König­reich ist (siehe dazu hier):

Eine meiner Lieb­lings­stel­len über Jesus ist die Versu­chung in der Wüste. Ich denke er zeigt hier, dass er dieses Ster­ben schon geübt hat, als ihm der Teufel anbie­tet (z.Bsp. Mt 4): Nutze doch deine Macht, um deine körper­li­chen Bedürf­nis­se zu stil­len (nach 40 Tagen fasten hätte ich die Stei­ne ziem­lich sicher in Brot verwan­delt, wenn ich könn­te). Oder dein Bedürf­nis nach Macht, welt­li­cher Aner­ken­nung und Reich­tum. Oder dein Bedürf­nis der Welt zu bewei­sen, wie beson­ders nahe du Gott bist. Und Jesus?! Sagt zu allem nein! Die dunk­le Seite der Macht klopft an, aber er macht nicht auf. Und das sieht man in seinem Leben und Reden immer wieder. Er hat nie Geld. Er beklei­det nie ein (Leitungs-)Amt. Er grün­det keine Schu­le, die er dann leitet. Er schreibt nichts auf. Er zeugt keine Dynas­tie. Und dann stirbt er tatsäch­lich, frei­wil­lig, ohne sich zu wehren oder zu flie­hen, einen grau­sa­men Tod. Einen Tod, der ihn nach dama­li­ger Vorstel­lung Lügen straft und der die begin­nen­de „Jesus-Bewe­gung“ im Keim hätte ersti­cken müssen.

Und dann? Die schlech­tes­ten Voraus­set­zun­gen ever ein Reli­gi­ons­stif­ter zu werden, aber die kras­ses­te Wirkungs­ge­schich­te aller Zeiten: Für keinen Menschen der Welt­ge­schich­te wurden mehr Lieder geschrie­ben, mehr Stücke kompo­niert, mehr Gebäu­de errich­tet, mehr Gedich­te geschrie­ben, mehr Doktor­ar­bei­ten geschrie­ben, mehr Bücher veröf­fent­licht. Und heute rich­tet sich die ganze Zeit­rech­nung nach ihm.

Da muss irgend­was passiert sein, sagt Siggi Zimmer aus dessen Vortrag diese Beob­ach­tun­gen stam­men (findest du hier). Selbst jetzt, da ich es aufschrei­be, bekom­me ich Gänsehaut.

Was könn­te denn passiert sein? Naja, der christ­li­che Glau­be spricht davon, dass dieser Jesus mehr war als ein Mensch und dass er mehr war als tot. Gott selbst soll ihn von den Toten aufer­weckt haben. Und damit aller Welt gesagt: Schaut auf Jesus! Er hats verstan­den, er verkör­pert meinen Charakter.

Auch wenn ich das nicht immer zu glau­ben wage, der Lebens­stil von Jesus und sein Predi­gen lassen mich wünschen, dass es wahr ist. Und unter ande­rem wegen solchen Beob­ach­tun­gen halte ich es für wahr­schein­lich genug, dass dieser Wunsch nicht töricht ist. –>

Munich Vibes - 7 Fragen | 7 Denkimpulse | 7 Antworten von #munichchurchrefresh

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Wonach sehnst Du dich?

Nach gaaaaa­anz vielem 😀

Eine meiner größ­ten Sehn­süch­te ist, meine Beru­fung zu finden und ausle­ben zu dürfen. Das bedeu­tet für mich, dass ich einen Groß­teil meiner Zeit mit etwas verbrin­ge, das mir Spaß macht und das einen posi­ti­ven Impact auf mein Umfeld hat. Dass dieser Impact größt­mög­lich ist, weil meine Stär­ken und Leiden­schaf­ten zum Einsatz kommen und meine Schwä­chen keine große Rolle spie­len. Ich hatte besi­pi­els­wei­se mal einen Job, in dem große Sorg­falt extrem wich­tig war und klei­ne Fehler unter Umstän­den große Auswir­kun­gen auch finan­zi­el­ler Art haben konn­ten. Für jeman­den wie mich, die Effi­zi­enz im Zwei­fel über Genau­ig­keit stellt war das ein stän­di­ges Arbei­ten an meiner Schwä­che. Gleich­zei­tig war mein Talent komple­xe Dinge einfach zu erklä­ren nicht sonder­lich wichtig.

Ein guter Freund hat mir mal erzählt, dass sein Ziel ist einen Job zu finden in dem er soviel verdient, dass er mit Mitte 40 in Rente gehen kann. Ich habe darauf geant­wor­tet, dass es mein Ziel ist einen Job zu finden, bei dem ich nie in Rente gehen will. Viel­leicht ist das ein biss­chen utopisch, aber – here’s hoping ;-).

Church

Was kommt Dir beim Wort „Kirche“ in den Sinn?

Bei dem Wort „Kirche“ kommt mir zual­ler­erst meine Kirche, eine evan­ge­li­sche Frei­kir­che, in den Sinn. Ich bin nun seit über 10 Jahren Teil dieser Kirche und habe mich schon in unter­schied­li­chen Berei­chen einge­bracht. Meine Gefüh­le sind hier leider (oder natür­li­cher­wei­se?) gespal­ten. Ich liebe meine Kirche und habe ihr viel zu verdan­ken. Sie hat mich geprägt und meinen Glau­ben auf ein neues Level gebracht. Ich liebe unse­re Radi­ka­li­tät, mit der wir immer wieder fragen: Was bedeu­tet der Glau­be für mein Leben? Wie kann ich Gott in meinem Alltag erle­ben? Erle­be ich wirk­lich diese Verän­de­rungs­kraft, die Jesus uns verspricht?

Gleich­zei­tig sehe ich auch Tenden­zen auf theo­lo­gi­scher Ebene, mit denen ich hade­re. Wo ich merke, dass ich die Bibel anders ausle­ge (was sehr große Konse­quen­zen haben kann), als es bei uns getan wird. Dennoch bin ich immer noch ein Teil dieser Kirche und versu­che auch meine Sicht der Dinge einzu­brin­gen. Aber es bleibt eine Span­nung, die oft anstren­gend und aufwüh­lend ist.

Lieblingsorte

in München, an denen du „etwas“ spürst

Als momen­tan noch Voll­zeit-Mama einer 2‑jährigen verhal­tens­krea­ti­ven Toch­ter sehe ich die Stadt defi­ni­tiv mit ande­ren Augen als früher. Plötz­lich ist inter­es­sant, ob ein Spiel­platz in einem Park einge­zäunt ist oder nicht, weil man sonst den Nach­mit­tag als Hüte­hund verbringt. Ein beson­ders schö­ner, fast schon male­ri­scher Spiel­platz mitten in einem Park, umge­ben von einem Zaun (;-)), ist der Krone Park. Mitten zwischen den Bahn­schie­nen und dem Giesin­ger Berg, auf einer Art Insel, ohne ein Auto in Hör- oder Sicht­wei­te, hat man das Gefühl irgend­wie aus der Stadt entrückt zu sein. Was auch hilft: In der Nähe ist mein Lieb­lings Café, das Deli, wo ich regel­mä­ßig Kaffee und Kuchen ToGo gleich mitnehme ;-).

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